ES 07350 Binissalem

Die Gemeinde Binissalem hat ca. 5000 Einwohner. Drei niedrigere Berge gehören zu dieser Gemeinde, wobei Penyal des Bous mit 408 m der höchste ist, und Sa Talaia mit 309 m der niedrigste. Der Anteil der in Binissalem lebenden Ausländer liegt bei 2 %.

Der Name Binissalem stammt aus dem arabischen Namen ”Banu Salam” oder ”Banu Salim”, was so viel heißt wie ”Söhne des Friedens” oder ”Söhne des Salim”. Er wurde in dieser Form erstmals im XVI Jahrhundert vermerkt.

Der Großteil dieser Gemeinde liegt im flachen Teil Mallorcas. Der nördliche Teil grenzt an den Ausläufern der Serra de Tramuntana, so dass man hier zwei komplett unterschiedliche Landschaften genießt. Im nordwestlichen Teil befindet sich Olivenbaumbepflanzung, die sich dem Puig de Bellveure entlang aufreiht. Dagegen steht des Rest der Gemeinde, der sich in das Tal von Inca hineinstreckt, und sich durch einen fruchtbaren Boden auszeichnet.

Auf dem Kirchenvorplatz befinden sich zwei Denkmäler, die im Jahr 1985 zu Ehren der Winzer und Steinmetze des Ortes aufgestellt wurden. Sie sind aus dem typischen Stein von Binissalem gehauen, der fast weiß ist und in der Sonne glänzt. Das Steinmetzhandwerk ist zwar anstrengend, bringt aber, ebenso wie der Wein, gutes Geld ein.Die Weintradition der DO Binissalem (besondere Kennzeichnung) spiegelt sich in den historischen Bezügen wider.

Seit der Einführung des Weinanbaus im Jahr 121 v. Chr. wurde in der DO Binissalem-Region immer die Rebe angebaut und Wein produziert. Im 1. Jahrhundert v. C. spricht Plinius über Weine der Balearen und vergleicht sie mit den besten Italiens. Auch während der Zeit der muslimischen Herrschaft wurden trotz koranischer Verbote Wein angebaut und Wein hergestellt, wie der Liber Maiolichinus bestätigt , der die Invasion des muslimischen Mallorcas durch die pisanischen Truppen erzählt, „die mit dem Wein der Sarazenen den Durst sättigten“. Der Araber Beni Abet bot Jaime I., als er 1230 die Insel eroberte, „Trauben von ausgezeichneter Qualität“ an.

Nach der Eroberung begünstigten zunächst die Gerichte von Aragon und später von Kastilien die relative Ausweitung des Weinanbaus durch ein System von Pflanzlizenzen und Weinbestellungen, die von diesen Gerichten häufig verwendet wurden.

Im Ortskern am Kirchplatz finden wir die Kirche Nostra Senyora de Robines, deren Grundmauern aus dem 13. Jahrhundert stammen. Fünf Jahrhunderte später wurde sie jedoch noch einmal verändert und erhielt ihre heutige Form. Von außen gleicht die Kirche einer Festung, die Mauern sind streng und glatt und haben nur wenige Fenster. Allein der Kirchturm lockert das ernste Bild etwas auf.

Das Innere des Gotteshauses ist dagegen aufwendiger ausgestattet. Wunderschön anzusehen ist der prächtige Altaraufsatz mit den Tafelbildern der Lebensgeschichte Christi. Gleich daneben steht eine Orgel von Jordí Bosch, dem bekanntesten Orgelbauer Spaniens. In der Kapelle links vom Eingang entdeckt man eine Madonnenfigur ("Virgen muertas") mit einer reich verzierten Krone.

Immer in der letzten Septemberwoche des Jahres wird das große Weinfest des Ortes veranstaltet - die "Vermada". In dieser Zeit verwandelt sich Binissalem in ein buntes Volksfest: die Straßen werden geschmückt, es gibt Umzüge, Musik und Tanz und natürlich unzählige Weinproben. Aus allen Orten Mallorcas strömen die Menschen zu diesem Fest und lassen es sich gut gehen.

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ES 07340 Alaro und Castell

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ES 07314 Caimari