Mallorca 44. Woche
…was ich noch sagen wollte
Folge 37 von Egon Garding
Wasser, Wasser
Der Oktober ist zu Ende, und der Herbst hat gerade erst begonnen, doch die Wasserreserven in den Stauseen der Serra de Tramuntana bereiten Sorgen. Meteorologe alarmieren in den sozialen Netzwerken den kritischen Zustand der beiden großen Stauseen, die die Hauptstadt Mallorcas und Teile der Insel mit Wasser versorgen. Der Wasserspiegel ist deutlich gesunken und präsentiert ein trostloses Bild, besonders im Gorg Blau, dessen letzte Messung nur noch 28,7 % seiner Gesamtkapazität, also knapp ein Viertel, ergab. Die jüngsten Regenfälle haben kaum zur Auffüllung des größeren Stausees beigetragen. Der Cúber-Stausee liegt bei 33,56 %, und der Gesamtfüllstand beider Seen beträgt 30,58 %. Ohne außergewöhnliche Regenfälle steht ein schwieriger Herbst bevor. Besonders auffällig ist der Vergleich mit dem August, als der Wasserstand mitten im Sommer bei 36,5 % lag und damit sechs Prozentpunkte höher als in der letzten Septemberwoche. Diese Werte liegen unter den Vorjahreswerten, als der Wert über 50 % lag.
Immobilienpreise auf Mallorca
Die Immobilienpreise auf den Balearen steigen weiter an, insbesondere für ausländische Käufer. Im vergangenen Jahr ist der Preis, den Ausländer im Durchschnitt für eine Immobilie auf den Inseln zahlen, um 14,2 % gestiegen. Trotz dieses Preisanstiegs ging die Zahl der an Ausländer verkauften Wohnungen leicht um 0,7 % zurück. Mit einem Durchschnittspreis von 4.492 Euro pro Quadratmeter sind die Balearen für ausländische Käufer die teuerste Region Spaniens. Zum Vergleich: Madrid folgt dicht dahinter mit 3.245 Euro pro Quadratmeter, während die Preise auf den Kanarischen Inseln bei 2.534 Euro liegen. Die günstigste Region ist Extremadura, wo der Durchschnittspreis nur 619 Euro pro Quadratmeter beträgt. Der deutliche Preisanstieg macht die Balearen auch zu einer der wenigen Regionen, in denen die Zahl der an Ausländer verkauften Wohnungen zurückgeht. In der ersten Hälfte des Jahres 2024 wurden 3.015 Wohnungen an Ausländer verkauft, 22 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dies steht im Gegensatz zum nationalen Trend, bei dem ein Wachstum von 1,8 % verzeichnet wurde.
Deutsche Käufer dominieren den Markt für Ausländer auf den Balearen mit satten 53 % der Käufe. Mit Abstand folgen die Briten mit 9 %. Unter den Einwohnern der Region sind es vor allem Italiener (17 %) und Deutsche (15 %), die Häuser kaufen.
Christoph Kolumbus doch kein Mallorquiner
Neue DNA-Studien über Christoph Kolumbus, im Spanischen Cristóbal Colón genannt, haben Hinweise auf einen möglichen sephardisch-jüdischen Hintergrund ergeben, der gängige Annahmen über seine italienische Herkunft in Frage stellt. Die Forschung von José Antonio Lorente, Forensikexperte der Universität Granada, deutete darauf hin, dass Kolumbus aus dem westlichen Mittelmeerraum und möglicherweise aus der Region der spanischen Krone von Aragon stammt. Diese Erkenntnisse werfen ein neues Licht auf Kolumbus' kulturellen Hintergrund und seinen Bezug zur sephardischen jüdischen Gemeinde, die in Spanien einst eine bedeutende Rolle spielte. Historisch gesehen wurden viele Juden aus Israel nach Nordafrika und später nach Spanien und Portugal vertrieben.
Kolumbus‘ jüdischer Hintergrund könnte erklären, warum er sich auf seinen Reisen besonders für Religion und kulturelles Wissen interessierte. Seine Schriften und seine Reiseziele spiegeln diese Leidenschaft für religiöses und kulturelles Verständnis breiter und deuten darauf hin, dass sein jüdischer Glaube und seine Herkunft eine tiefere Motivation für seine Entdeckungsreisen darstellten. Vor dem Hintergrund der Vertreibung der Juden aus Spanien im Jahr 1492 erscheint Kolumbus‘ Herkunft als ein Schlüsselfaktor, der seine Lebensgeschichte und Motive neu beleuchtet.
Can Picafort wird zur Winterbaustelle
Die geplante Umgestaltung des Paseo Colón und weiterer Avenidas durch den weitreichenden Palmenabbau und die Erneuerung der Infrastruktur ist zwar ein ambitioniertes Vorhaben, wirft jedoch wichtige Fragen zur Nachhaltigkeit und Stadtplanung auf. Bereits 2017 war die Entfernung von Palmen am Paseo Colón heftig umstritten, woraufhin die entwurzelten Bäume umgepflanzt wurden. Diesmal soll diese Maßnahme nicht ergriffen werden, und es wird argumentiert, dass die Palmen eine Belastung für die Instandhaltung darstellen, da sie Schäden an den Leitungen verursachen und hohe Pflegekosten verursachen.
Während die Erneuerung der Leitungen und die Erweiterung der Bürgersteige hervorragend zur Verbesserung der städtischen Infrastruktur beigetragen haben, bleibt die Entscheidung, auf Begrünung zu verzichten, fragwürdig. Grünflächen und Bäume spielen eine entscheidende Rolle für das Stadtklima, bieten Schatten, verbessern die Luftqualität und steigern die Lebensqualität der Bewohner. Ohne neue Begrünung verliert der Paseo Colón seinen natürlichen Charakter und könnte eher als Betonfläche wahrgenommen werden, was insbesondere in heißen Sommermonaten der Fall war
Obwohl die Finanzierung teilweise durch EU-Mittel und lokale Zuschüsse gesichert ist, erscheint die Entscheidung, vollständig auf die Pflanzung neuer Bäume zu verzichten, kurzsichtig. Eine nachhaltige Lösung könnte in einer Planung liegen, die sowohl technische Modernisierungen als auch die Einbindung von Stadtgrün umfasst.
Autos, Autos, Autos
Der Bericht zur Straßenbelastung auf Mallorca zeigt eine deutliche Überlastung der Insel durch Autos auf und stellt fest, dass es zwischen 93.599 und 122.397 Fahrzeuge zu viel gibt. Die empfohlene Obergrenze für die Fahrzeuganzahl liegt bei 834.263 bis maximal 863.061, eine Grenze, die in den Sommermonaten weit überschritten wird. Im August 2022 wurden etwa 956.660 Fahrzeuge auf den Straßen Mallorcas gezählt. Die überwiegende Anzahl dieser einheimischen Fahrzeuge lässt wenig Spielraum für Mietwagen zu, wenn die Obergrenze eingehalten werden soll.
Diese Verkehrsüberlastung führt zu zahlreichen Problemen, darunter Verkehrsstaus, Verschleiß der Infrastruktur und Umweltbelastung. Die durchschnittlich 1,3 Millionen Fahrten pro Tag, 81 % davon durch Anwohner, spiegeln den stetig steigenden Fahrzeugbestand wider. Ein zusätzlicher Faktor, der die Überlastung verschärft, sind die über 100.000 Fahrzeuge, die seit 2020 pro Schiff auf die Insel gebracht wurden und dauerhaft bleiben. Die Balearen haben mit 912 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner die höchste Motorisierungsrate Spaniens.
Einige, insbesondere Escorca, weisen besonders hohe Motorisierungsraten mit 26.686 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner auf, was durch die Anmeldung von Fahrzeugen durch auswärtige Besitzer oder Mietwagenfirmen in Gemeinden mit niedrigeren Kfz-Steuerbedingungen kommen könnte. Diese Anmeldungen verzerren die Daten und erwecken ein falsches Bild der örtlichen Fahrzeugnutzung.
In Kürze
Es gibt heute nichts
Das Wetter in der kommenden Woche:
Das Wochenende ist leicht bewölkt, es regnet, wenn überhaupt recht wenig. Die Temperaturen liegen bei 23-24 Grad und in der Nacht bei 17 Grad.
Die Woche beginnt wie das Wochenende, am Mittwoch und Donnerstag ist Regen angesagt bei 23 Grad. Der Freitag wird wieder sonnig bei 23 Grad.
In diesem Sinne, ein schönes Wochenende und eine erfolgreiche Woche auf der Insel oder wo auch immer Sie sind.