Mallorca 48. Woche
…was ich noch sagen wollte
Folge 38 von Egon Garding
Es weihnachtet sehr
Kritische Betrachtung des Plans zur Begrenzung von Fahrzeugen auf Mallorca
Der Inselrat von Mallorca plant eine minimale Maßnahme, um die Anzahl der Fahrzeuge zu begrenzen, die von außerhalb auf die Insel gelangen. Diese Entscheidung wurde von Llorenc Galmés, dem Präsidenten des Inselrats, im Rahmen der Vorstellung einer Studie zur Verkehrsbelastung auf Mallorca angekündigt. Galmés schlägt vor, ein tägliches Limit für Autos einzuführen, die per Schiff auf die Insel transportiert werden und auf dem Festland angemeldet sind, um Steuervorteile zu nutzen. Besonders betroffen dürften Mietwagen sein, die zwar auf Mallorca im Einsatz sind, jedoch in Ländern mit niedrigeren Steuersätzen registriert sind. Dies führt zu einer unklaren Zahl der tatsächlich auf der Insel fahrenden Mietwagen und verschärft die Situation zusätzlich.
Neben dieser Maßnahme plant der Inselrat, auch die Ankunft von Urlaubern und Besitzern von Zweitwohnungen mit nicht auf den Balearen gemeldeten Fahrzeugen zu begrenzen. Weitere Vorschläge beinhalten die Einführung von Gebühren für Autos, die auf den Inseln keine Kfz-Steuer zahlen. Galmés bezeichnete diese Vorschläge als „mutige Maßnahmen“, die notwendig seien, um ein nachhaltiges Tourismusmodell voranzutreiben. So sollen auch bestimmte Regionen zeitweise für den privaten Autoverkehr gesperrt und nur noch mit Shuttlebussen erreichbar sein.
Kritisch anzumerken ist, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen zwar aus verkehrs- und umweltschutztechnischer Sicht nachvollziehbar sind, aber eine Reihe von Fragen offen bleibt. Zunächst stellt sich die Frage, ob die Begrenzung von Fahrzeugen tatsächlich das richtige Mittel ist, um die Verkehrsbelastung zu reduzieren oder ob nicht unbedingt eine umfassendere Verbesserung der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur nötig wäre. Die Einführung von Gebühren und Beschränkungen könnte außerdem den Zugang für viele Urlauber und Einheimische erschweren, was negative wirtschaftliche Folgen für die Insel haben könnte.
Darüber hinaus könnte die Umsetzung solcher Maßnahmen auf Widerstand stoßen, da sie potenziell das tägliche Leben der Mallorquiner und Urlauber erheblich einschränken würden. Während Formentera als Beispiel für ein Fahrzeuglimit genannt wird, stellt sich die Frage, ob ein solches Modell auf Mallorca, mit seiner größeren Fläche und Infrastruktur, ebenso problemlos funktionieren würde.
Insgesamt scheint der Plan zwar gut gemeint, könnte aber in der praktischen Umsetzung auf erhebliche Probleme stoßen. Eine nachhaltige Lösung für die Verkehrsproblematik auf Mallorca erfordert mehr als nur Begrenzungen und Gebühren; Es braucht eine ganzheitliche Strategie, den Ausbau von Alternativen zum privaten Autoverkehr, wie etwa den öffentlichen Nahverkehr und nachhaltige Mobilitätslösungen.
Rentenalter in Zukunft auf Mallorca
Das Renteneintrittsalter ist derzeit ein kontroverses Thema, insbesondere angesichts der Tatsache, dass die Generation der Babyboomer allmählich ins Rentenalter eintritt. Diese Entwicklung betrifft sowohl heutige als auch zukünftige Rentner und wirft zentrale Fragen zur langfristigen Stabilität der Rente auf.
In einer kürzlich abgehaltenen Sitzung bestätigte der Staatssekretär für soziale Sicherheit und Renten, dass das Renteneintrittsalter bis zum Jahr 2027 auf 67 Jahre angehoben wird, jedoch keine Pläne bestehen, es darüber hinaus weiter zu erhöhen. Diese Aussage deutet darauf hin, Bedenken in der Bevölkerung zu zerstreuen. Dennoch bleibt die Frage offen, wie das System angesichts einer älter werdenden Gesellschaft und steigender Lebenserwartung nachhaltig arbeiten will.
Die wachsende Veränderung der Bevölkerung und die damit verbundenen Herausforderungen haben außerdem Diskussionen über eine mögliche Anhebung des Renteneintrittsalters über 67 Jahre hinaus ausgelöst. Diese Überlegungen stoßen insbesondere bei älteren Arbeitnehmern auf Widerstand, die befürchten, ihren Ruhestand nicht mehr genießen zu können.
Die spanische Regierung hat in den letzten Jahren verschiedene Reformen initiiert, um das Rentensystem zu stabilisieren. Laut Borja Suárez, Staatssekretär für soziale Sicherheit und Renten, sei das System nachhaltig und die Renten würden nicht gekürzt. Diese Aussagen wirken zwar beruhigend, doch konkrete Strategien oder Daten, die diese Versprechen untermauern, fehlen.
Zukunftsvorschläge für Mallorca
Der Vorschlag der Partei Més per Mallorca, das Gewicht des Tourismus in der Wirtschaft der Balearen um 40 % zu reduzieren, wirft ernsthafte Fragen hinsichtlich seiner Machbarkeit und potenziellen wirtschaftlichen Folgen auf. Die Initiative scheint strenge Maßnahmen zu beinhalten, wie das Verbot von Privatjets, die Einstellung der Tourismuswerbung auf internationalen Messen, den Stopp des Flughafenausbaus sowie eine deutliche Reduzierung der Flüge und Kreuzfahrten. Diese Vorschläge könnten nicht nur den Tourismus, sondern auch die lokale Wirtschaft stark beeinträchtigen, da der Tourismus eine wesentliche Einnahmequelle für die Region darstellt
Zudem könnte der Ansatz, die Tragfähigkeit der Inseln durch eine jährliche Obergrenze für Touristen zu regulieren, als zu restriktiv angesehen werden und könnte potenziell die Freizügigkeit und die wirtschaftliche Dynamik einschränken. Der Vorschlag, Einnahmen aus der Steuer für nachhaltigen Tourismus zum Aufkauf und zur Umwandlung veralteter touristischer Einrichtungen zu verwenden, wirft Fragen nach der langfristig wirtschaftlichen Nachhaltigkeit solcher Maßnahmen
Obwohl die Absicht, die negativen Auswirkungen des Massentourismus zu mildern, lobenswert ist, könnte die Umsetzung dieser radikalen Vorschläge ohne gründliche Untersuchung der möglichen wirtschaftlichen Konsequenzen und ohne eine breite Konsultation mit allen betroffenen Akteuren voreilig sein. Der Ansatz von Més per Mallorca bedarf einer kritischen Überprüfung auf Realisierbarkeit und potenzielle unerwünschte Auswirkungen, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen nicht mehr Schaden anrichten
In Kürze
Es weihnachtet sehr in Palma – 226 Straßen und Plätze sind illuminiert, mehr als in 2023. Circa 60.000 Meter Girlanden wurden um Bäume geschwungen, hier sprechen wir vom 12fachen des Vorjahres. Mit ca. 500.000 Euro ist die Stadt dabei, um den Einheimischen und den Gästen eine weihnachtliche Lichterstadt zu präsentieren. Der Knaller ist der 20 Meter hohe Weihnachtsbaum an der Placa des Estacions.
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Wird es auf Mallorca irgendwann nur noch Luxus geben? Aussagen, dass der Anteil der 4 und 5 Sterne Hotels innerhalb 10 Jahren von 30 auf 72 Prozent gestiegen ist, untermauert zu mindestens das Ziel.
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Dagegen stehen die Hauptprobleme auf Mallorca: spürbare Inflation beim Einkauf, Wohnungsnot und nicht mehr bezahlbarer Wohnraum, Übertourismus und Auto Flut.
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Seinen Abgang hat sich Rafael Nadal wohl auch netter vorgestellt. Sein Karriereende feierte er bei der spanischen Daviscup Mannschaft, mit der er gegen die Niederlande unterlag. Was bleibt sind 22 Grand-Slam-Titel und vieles mehr und ein sympathischer Sportler, ein Vorbild für die Jugend, der er sich jetzt auch widmen wird.
Das Wetter in der kommenden Woche:
Wir gehen in eine für diese Jahreszeit zu warme Woche. Die ganze Woche scheint die Sonne bei Tagestemperaturen von 19 und 20 Grad. Des Nachts haben wir Temperaturen vom 12 bis 14 Grad. Es soll keinen Wind und keinen Regen geben.