Die Gärten von Alfabia

 

Ein Besuch der Gärten von Alfabia ist wie eine Zeitreise in das Mallorca der Mauren und der spanischen Adelsgeschlechter. Dieses majestätische Anwesen, eingebettet in das Tramuntana-Gebirge, ist nicht nur ein Zeugnis der kunstvollen Gartenbaukunst, sondern auch ein Ort der Stille und Besinnung.

Es gibt Aufzeichnungen der Existenz der Finca seit 1229. Interessant ist, dass die Finca nie verkauft wurde, sondern in der Erbfolge immer weiter gegeben wurde.

Das Portal mit seinen bronzefarbenen Türen hat auf beiden Seiten zwei elliptische Fenster, sogenannte Bullaugen. Es wird von zwei Säulen und einem wunderschönen Barock-Rahmen umsäumt. An der Fassade sind zwei Steinbänke, sie dienten der Entsapnnung, aber auch dem Aufsteigen auf ein Pferd.

Beim Durchschreiten des imposanten Eingangstores fühlt man sich sofort in eine andere Welt versetzt. Die symmetrischen Wege führen durch eine Vielfalt von Flora, die sich wie ein grünes Meer um einen herum ausbreitet. Zitrusfrüchte hängen schwer an den Zweigen, während das Licht durch die Palmwedel bricht und auf den gepflegten Rasenflächen tänzelt.

Ein wahres Fest der Sinne

Die Gärten von Alfabia sind ein wahres Fest für die Sinne. Der Duft von Orangenblüten liegt schwer in der Luft, während das leise Rauschen der vielen Brunnen und Wasserläufe eine meditative Atmosphäre schafft. Ich folgte den gewundenen Pfaden, vorbei an antiken Statuen und unter Pergolen, die im Sommer mit Bougainvillea und Jasmin überwuchert sind.

Besonders beeindruckend ist die historische Bewässerungsanlage, die noch aus der Zeit der Mauren stammt. Sie zeigt, wie geschickt die ehemaligen Bewohner mit dem kostbaren Nass umgingen, um diese Gartenpracht zu erschaffen und zu erhalten.

Die Pergola mit mallorquinischen und italienischen Einflüssen wurde im 18. Jahrhundert rekonstruiert. Sie verfügt über 72 Säulen, die untere Hälfte des Ganges ist mit 24 verschiedenen Wasserspeiern verziert. Das Wasser wird von einem natürlichen Fluss des aus der Bergquelle stammenden Wassers versorgt.

Der Garten der Königin wurde im romantischen Stil der Epoche errichtet. Hier sieht man deutlich den Einfluss englischer Landschaftsgärtner.

Die Ölpresse von Alfabia enthält bis heute den Mechanismus für die Ölherstellung. Die ältesten Teile stammen aus dem 16. Jahrhundert.

Der Blick

Der Höhepunkt meines Besuchs war der Blick von der höchsten Terrasse. Das Panorama über das Gartenparadies hinweg auf das umgebende Gebirge ist atemberaubend und bietet den perfekten Hintergrund für ein Moment der Ruhe.

Ein Tag in den Gärten von Alfabia ist wahrlich ein Tag im Paradies. Wer die Hektik des Alltags hinter sich lassen und in die Fülle der Natur eintauchen möchte, findet hier seinen Frieden. Es ist ein Ort, der nicht nur die Augen erfreut, sondern auch die Seele nährt.



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