NORDART Büdelsdorf

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Herzlich willkommen in meinem Bericht von der NORDART in Büdelsdorf im Norden Deutschlands zwischen den Meeren. Diese Kunstausstellung sucht seinesgleichen auf der Welt. Zum 22. Mal lädt sie ein zu einer Weltreise durch die Kunst. Bis zum 10. Oktober 2021 kann sie besucht werden, Sie werden es nicht bereuen und viel Zeit mitbringen (ca. 4-5 Stunden).

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Links ein Stahlpferd von Michal Gabriel aus der Tschechischen Republik.

Rechts eine Skulptur von Jan Dostál aus der Tschechischen Republik mit dem Namen “Rounded”.

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Wolfgang Gramms Installation Lili Marleen auf dem Gelände der Carlshütte nimmt Bezug auf das bekannte Lied von 1939. Das Lied von Lale Andersen in der Fassung von Norbert Schulze wurde zum weltweiten Hit und gilt als klassisches „Soldatenlied“. Im melancholischen Lied erinnert sich ein Soldat an früher, als er an der Laterne vor dem Tor der Kaserne seine Freundin Lili Marleen traf. Der Text wurde bereits im Ersten Weltkrieg vom Schriftsteller und Dichter Hans Leip geschrieben. 1937 schrieb Norbert Schulze eine eigene Melodie zum Text. Im Zweiten Weltkrieg erreichte das Lied weltweit große Popularität, war den Nationalsozialisten in Deutschland aber wegen seines „depressiven“ Textes ein Dorn im Auge.

Wolfgang Gramm zeigt in seiner Installation die markante rote Laterne, umgeben von stilisierten Kasernenwänden, die wie ein Labyrinth angeordnet sind. An einer der Wände hängt eine Informationstafel, die den geschichtlichen Hintergrund erläutert.

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LIU RUOWANG - Der Osten ist rot

"Das Nachfragen" ist eine ewige Geste der Menschen, Demut zu zeigen und zuzugeben, dass der Vernunft des Menschen Grenzen gesetzt sind. Wie Immanuel Kant sagte: "Zwei Dinge erfüllen mich mit ständig wachsender Bewunderung und Ehrfurcht, je länger und ernster ich darüber nachdenke: ein Sternenhimmel außerhalb und das Sittengesetz im Inneren." Das Volkslied "Der Osten ist rot" wird seit über einem halben Jahrhundert gesungen. Skulpturale Formen der Qin- und Han- Dynastien, schwarz, rot und weiß lackiert, huldigen Schlichtheit und Edelmut chinesischer Bauern. Schwarz passt zu den Steppjacken früherer Bauern. Rot symbolisiert Blut und Revolution. Bewegung ohne erkennbare Veränderung charakterisiert die Chinesen, die die Revolution unterstützen und mit vereinten Kräften auf Erfolg hoffen.

Babys ist eine Serie des tschechischen Künstlers David Černý. Die Babys sind jeweils 350 cm lang und 260 cm hoch. Ihre Gesichter werden durch Strichcode- Stempel ersetzt. Das erste Baby wurde 1994 im Museum of Contemporary Art in Chicago präsentiert . Später wurde es an vielen Orten der Welt ausgestellt.

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Beine aus Wasser - Kurt Gebauer (Tschechischen Republik)

Schwimmerinnen und andere schwimmende Damen sind sein Lebensthema. Die Beine aus dem Wasser sind etwas ganz anderes. Es ist ein Teil des Handstandes, der über dem Wasserspiegel sichtbar ist, und das ist normalerweise der freudigste Ausdruck von Kindern und Mädchen im Wasser. Dieser Unfug macht auch diejenigen glücklich, die ihn beobachten.

Warum sollten Beine aus Wasser kein Denkmal kriegen, wenn sie als Symbol für das Wichtigste in unserem Dasein stehen – die Freude am Leben?"

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LOVE - Glep Dusavitskiy (Russland)

Sein fünf Meter hohes Skulpturenpaar wirkt wie eine minimalistische Zeichnung mit einem Silberstift in die Landschaft gezeichnet. Es symbolisiert das Gefühl zwischen Lebewesen, aus dem sich im Laufe der Zeit ein Bund entwickelt.

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Muse der Industrie - Inga Aru (Estland/Deutschland)

Diese Skulptur ist aus einer einzigen großformatigen Stahlplatte entstanden. Ihre sehr schön geformten Körperteile treten aus der flachen Oberfläche hervor und präsentieren sich dem Betrachter als dreidimensionale abstrakte Frauenkörper.

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“Der Mensch ist kein Überfluss der Erde” OCHIRBOLD AYURZANA

Geboren 1976 in der Mongolei, Studium an der Mongolischen Universität für Künste und Kultur in Ulaanbaatar. Im Mittelpunkt seines Werkes steht oft das Pferd als wohl wichtigster kultureller Topos der Mongolei. Ochirbold nähert sich ihm immer wieder mit neuer Form und neuem Material. Zehn monumentale Skulpturen stehen an öffentlichen Plätzen im ganzen Land verteilt. Zahlreiche Gruppenausstellungen in Deutschland, Südkorea, China, Russland und in der Mongolei. Die wichtigsten Sammler der Mongolei besitzen seine Werke. Seit 2014 beruht sein künstlerisches Konzept "Bewusstsein" auf seinen Beobachtungen der Gesellschaft, der Menschen und ihres Verhaltens heutzutage. Wie verändert sich unser Bewusstsein in einer globalisierten Welt? fragt der Künstler und stellt die große Informationsflut-Wolke infrage. Eine Wolke, die unser Denken vereinigt, aber auch unsere nationale und regionale Individualität gefährdet. Seine sozial- und gesellschaftskritischen Werke sind für jeden Betrachter individuell interpretierbar.

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KATLA - PETER LUNDBERG (USA)

Geboren 1961. Seine großen, organisch anmutenden Betonarbeiten werden in der Erde gegossen, so dass der Herstellungsprozess gleichsam Wurzelkraft und Wurzelform in seinen Arbeiten erzeugt. Seine Skulpturen gleichen dem Unterbewusstsein, es sind komplexe Strukturen – und jenseits einer Beurteilung zwischen schön und hässlich, gut oder schlecht. Sie entwachsen der Erde und strecken sich in den Himmel. Die Skulpturen verbildlichen reine Emotion.

Faith, Hope & Charity - Viktor Korneev (Rußland/Schweden)

MATTEO MARCHETTI (Italien) - Er kommt aus Versilia, Land von Kunst und Marmor. Mit dem dort gewonnenen Marmor sind die größten zeitgenössischen Künstler und sogar Michelangelo versorgt worden. Absolute Hauptdarstellerin seiner Werke, die der industriellen Archäologie der Steinbrüche entspringen, ist die Luft. Die Luft in Kombination mit einer bestimmten Phase der Marmorgewinnung lässt aussagekräftige Kreationen entstehen.

Carmen und Liebe - Richard Brixel (Schweden)

Die Geschichte einer göttlichen Frau, die sich von keinem Mann der Welt Grenzen setzen lässt. Ihre Geschichte von Liebe und Leidenschaft ist unsterblich.

Lebensgroße Figuren aus der Nachtwache von Rembrandt.

Verlassene Gesichter - Elena Kambina (Usbekistan)Bei der Erforschung der Gesellschaft stellt die zeitgenössische Kunst nicht nur dar, sondern interagiert selbst mit dem Betrachter. Sie projiziert die Einstellungen der Menschen zueinander innerhalb der Gesellschaft und zu gemeinsamen gesellschaftlichen Werten. Ihr Projekt 'Verlassene Gesichter' ist eine Art psychologische Verflechtung eines Menschen mit dieser Gesellschaft, ihren Werten in dieser Verflechtung und ihren Lebensprioritäten. Spirituelle Werte werden in der Gegenwart zu einem reinen Modeartikel.

Verlassene Gesichter - Elena Kambina (Usbekistan)

Bei der Erforschung der Gesellschaft stellt die zeitgenössische Kunst nicht nur dar, sondern interagiert selbst mit dem Betrachter. Sie projiziert die Einstellungen der Menschen zueinander innerhalb der Gesellschaft und zu gemeinsamen gesellschaftlichen Werten. Ihr Projekt 'Verlassene Gesichter' ist eine Art psychologische Verflechtung eines Menschen mit dieser Gesellschaft, ihren Werten in dieser Verflechtung und ihren Lebensprioritäten. Spirituelle Werte werden in der Gegenwart zu einem reinen Modeartikel.

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Lotus Gespräche - ZENG CHENGGANG (China)

Der von der Lotusblüte übrig gebliebene Stempel mit seine Früchten hat der Künstler in Edelstahl erschaffen. Es ist Symbolik für Ursprung, Reinheit, Fruchtbarkeit, Schöpferkraft, Harmonie und Erleuchtung.

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Babylonian - Xi Jianjun (China)

Er interpretiert eine der bekanntesten biblischen Erzählungen - den Turmbau zu Babel und Gottes Strafe, den Menschen unterschiedliche Sprachen zu geben. Er benutzte sowohl östliche als auch westliche Kulturelemente in seinem Werk.

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Maler und die Unbekannte (nach Ivan Kramskoi) - Alexander Taratynov

Der Künstler nimmt sich beeindruckende Werke der Malerei zum Vorbild und setzt diese in das räumliche, skulpturale Medium um (Almut Rix).

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Skulptureninstallation Degree - Orchibold Ayurzana - Mongolei

Das Werk, bestehend aus filigranem, oxidiertem Stahldrahtgeflecht, wurde vom Künstler selbst geschlagen und geschweißt. Die Figuren sind überlebensgroß und geschlechtsneutral.

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Konferenz der Insekten - Sabine Emmerich (Deutschland)

Erscheinungsformen, Verhaltensweisen und Lebensbedingungen von Tier und Mensch stehen im Zentrum der Arbeiten von Sabine Emmerich.

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Zusammen mit Ihr - Veronika Psotková

Unkonventionelle Rauminstallationen mit Figuren und Gegenständen aus Drahtgeflecht. Die Künstlerin formt und vernäht die Gitter zu räumlichen Zeichnungen, lässt diese auf natürliche Weise rosten und versiegelt sie anschließend mit klarem oder farbigem Lack.

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David Cherný - Pegasus Horsepower

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Labyrinthum - Jörg Plickat (Deutschland)

Er studierte Bildhauerei an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel und erwarb 1980 das Diplom. Plickat ist freiberuflich tätig. Seine Werke wurden auf internationalen Ausstellungen gezeigt, er bekam Preise und Stipendien. Er schuf über 90 bleibend installierte Skulpturen im öffentlichen Raum.

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rechts - Vasil Berela (Georgien) - Unmündig

In der Installation "Unmündig" stecken die Füße einer wehrlosen jungen Frau, kahlrasiert wie eine Gefangene, in ein großes Tuch gehüllt, das Schutz und Zwangsjacke zugleich ist, wie zur Reinigung in einer Schüssel. Zwölf weitere Schüsseln stehen um sie herum. Die Assoziation mit der Fußwaschung der Jünger Jesu erscheint so gut wie unausweichlich. Jedenfalls bieten die Schüsseln weiteren Fußpaaren bergenden Raum.

*1986 in Georgien. Architekturstudium an der Staatlichen Akademie der Künste Tiflis, Georgien. 2015–2021 Kunsthochschule Weißensee, Berlin.

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Ära der Migration - Chen Zhiguang (China)

wurde 1963 in Xiamen, China geboren. 1988 erlangte seinen akademischen Grad am Fine Arts Institute of Fujian Normal University und ist derzeit Mitglied des China Sculpture Institute.

In der zeitgenössischen Kunstwelt ist der Name Chen Zhiguang fast mit dem Symbol der „Ameise“ verbunden. Im Laufe der Jahre hat er sein Bestes versucht, Ameisen auf verschiedene Weise zu modellieren, um das Bild der Ameisen so zu „vergrößern“, dass die Menschen ihre Existenz nicht ignorieren können.

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31606 Warmsen “Moorcamp”

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