26871 Papenburg
Die Stadt Papenburg ist als Mittelzentrum mit ca. 36.000 Einwohnern der größte Wirtschaftsstandort im Norden des Landkreises Emsland. Sie verfügt über einen leistungsfähigen Hafen, der mit der See- und Dockschleuse über die Seeschifffahrtsstraße "Ems" den Anschluss an die Nordsee herstellt.
Gegründet im Jahre 1631, bekannt geworden als längste Fehnkolonie Deutschlands, wird das Stadtbild heute durch ein System von insgesamt 40 km langen Kanälen bestimmt.
Aber auch der hohe Freizeitwert mit nahezu jeder Sportmöglichkeit bis hin zu Golf und Hochseesegeln, ein Kulturangebot auf hohem Niveau im Forum Alte Werft, sowie Kunstausstellungen im Herrenhaus mit seinen barocken Gärten auf Gut Altenkamp, machen die am südlichsten gelegene Seehafenstadt äußerst attraktiv.
Ein ganz besonderer Anziehungspunkt ist natürlich die Meyer-Werft, die mit 200.000 Besuchern pro Jahr immer neue Rekorde aufzuweisen hat. Hierzu gibt es eine separate Episode.
Wohnmobilisten finden ein Zuhause vor oder auf dem Campingplatz Papenburg mit Gastronomie. Ortsbesichtung und Meyer Werft sind mit dem Rad gut zu erreichen. Wohnmobilstellplatz – am Campingplatz Papenburg – mit Strom und Versorgung und Gastro. www.campingplatz-papenburg.de Tel. 04961-974026, Reservierung möglich.
Das Schifffahrtsfreilichtmuseum mit den originalgetreuen Nachbauten Papenburger Segelschiffe bietet einen hervorragenden Rahmen, der den maritimen Charme der Stadt unterstreicht.
Im Papenburger Freilichtmuseum – der „Von-Velen-Anlage“ zeigt die Stadt ihr ursprüngliches Gesicht. Der Alltag der ersten Siedler wir hier anschaulich wieder gegeben.
Im April 1631 erwarb der Drost „Vertreter des Lehnherren“, Dietrich von Velen das Gut Papenborg. Sein Ziel war es die umliegenden Moore zu erschließen um dort Landwirtschaft zu treiben.
Mit Hilfe von Werbebriefen herbeigerufene Siedler erhielten ein Stück Moor „Plaatze“ von ca. 40000 qm.
Mühsam war die Arbeit der Torfstecher.
Nach und nach hielt der Wohlstand Einzug. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts fanden viele Papenburger Arbeit und Einkommen im Schiffsbau. Zur Blütezeit gab es 23 Werftanlagen in Papenburg.
Aus kleine Schiffern wurden Hochseekapitäne und aus Torfstechern Werftbesitzer und Schiffsbauer.
Die Siedler errichteten auf dem Hochmoor zunächst einfache Behausungen aus Birkenstämmen, Reisig und Heideplaggen, die Moorkaten. In der Mitte der Kate befand sich eine Kochstelle.
Später bauen sie mit Tonziegeln feste kleine Häuser. Ein grob gezimmerter Tisch, eine einfache Holzbank, ein Regal für Geschirr, Holzkisten für Kleidung bildeten die spärliche Inneneinrichtung. Man schlief in “Butzen” Schlafschränken. Mensch und Vieh teilten sich den Wohnraum. Die Zahl der Kinder (8-13) war groß. Es gab keine Heizung, kein Strom, kein fließendes Wasser.
Kirche St. Michael - Die im Jahr 1784 als Filialkirche von St. Antonius erbaute Kirche musste wegen steigender Besucherzahlen einem deutlich größeren Neubau im Jahr 1909 weichen. Die Einweihung war schließlich 1911.
Schon beim Eintritt fällt diese aufwändige Deckenmalerei ins Auge. Sie besteht aus einer Vierungsdecke mit Christus als Weltenherrscher (Pantokrator) in der Mitte. Um ihn sind die 30 Sternbilder verteilt, die den Bezug der Gemeinde zur Schifferstadt Papenburg verdeutlichen.
Das Motiv der Seefahrt spiegelt sich in vielen Gegenständen innerhalb der Kirche wider. So ist auch das Ewige Licht eingebettet in eine Schiffsnachbildung. Das erste Schiff, eine Spende der Papenburger Seefahrer, insbesondere der Kapitäne vom Obenende, wurde eines nachts 1980 geklaut. Größer als der finanzielle Verlust von 20.000 DM, war aber der Verlust des ideellen Wertes.
Der Hochaltar, von Seling gestaltet, zeigt viele biblische Darstellungen. Eine Besonderheit: Das Kreuzrelikt lässt sich drehen, sodass ein Podest mit einem roten Hintergrund sichtbar wird. Darauf kann die Monstranz ausgesetzt werden.
St. Antonius ist die katholische Stadtpfarrkirche von Papenburg im Landkreis Emsland. Die große neugotische Backstein-Hallenkirche wurde von 1875 bis 1877 nach Plänen des gebürtigen Papenburgers und Osnabrücker Diözesanbaumeisters Alexander Behnes erbaut.